Freitag, 24. Februar 2012

04 - ...

Rico hat am 19.12.2011 mal einen Artikel in seinem Blog geschrieben, der mich nachdenklich machte und der mich tief bewegt hat. Er befindet sich gerade in Mexiko und deshalb von hier aus ein Gruß an ihn :) und vor ein paar Jahren habe ich einen Artikel gelesen, indem es darum ging, wie homosexuelle Menschen im Iran zu Tode gefoltert werden. Das hat mich schockiert. Auch die Aussagen von Präsident Ahmadenischad zu Homosexuellen. Ich finde es sowieso erschreckend, wie vermeintliche Minderheiten immer wieder Probleme mit einem gewissen, kleinen Teil einer radikalen und fehlgesteurten Ecke der Bevölkerung des betreffenden Landes kriegen! Seien es farbige Mitbürger (in den USA vermutlich noch mehr, als hier...), seien es Homosexuelle, oder seien es Dicke oder Analphabeten. Unsere Gesellschaft ist viel zu intolerant gegenüber Menschen, die anders sind als Max Mustermann.
Was würde die Gesellschaft tun, wenn Maxine Musterfrau in Wahrheit transsexuell wäre? Würde die Welt zerbechen? Würde die Welt zur Scheibe werden? Eine neue Eiszeit?
Was ist eigentlich der Anlass meines Beitrags? In einem Forum wurde thematisiert, dass ein Comicleser in den USA eine Serie nicht mehr lesen mag, weil es dort zu homosexuellen Handlungen kam (habe den Leserbrief noch nicht gelesen, weil mir das Heft noch nicht vorliegt, deshalb verziehe man mir kleine Kontextfehler). Ein User schrieb, dass man schließlich nichts für seine Sexualität kann, da man so geboren ist... und das denke ich auch. Niemand sucht sich seine Sexualität aus, es ist einfach so. Wieso es so ist (Genetik, Erziehung, oder sonstwas?): ka! Aber das ist ja auch nicht wichtig... jedenfalls wurde sich von einem User darüber lustig gemacht, indem er die Aussage erst einmal bewusst falsch verstanden hat, nun ja... einfach selber lesen:

Aussage von Person a (= total lieber Mensch):
:ok: Die Leute müssen endlich mal kapieren, dass es mit der Sexualität wie mit der Hautfarbe ist, "born this way..."
Aussage von Person b: 
 Würde ich nicht sagen immerhin ist nicht alles legal was es so gibt. 
 Antwort von Person a: 
Ich rede natürlich von Homo-, Hetero- oder Bisexualität, was denkst du denn? 
Antwort von Person b:
Das geht so voll in Ordnung :D Von mir aus mitm Schaf wenn das Tier nix dagegen hat :grinsepopo: 
Antwort von Person a: 
Das finde ich so arm, aber was erwarte ich von jemandem, in dessen Signatur Homo als abwertender Begriff verwendet wird... :thumbdown:
Nun ja. Ich kann Person a) verstehen. Ich fühle mich da auch angegriffen. Im Endeffekt ist es doch auch total unwichtig, ob man als Mann einen Mann oder eine Frau liebt oder als Frau eine Frau oder einen Mann liebt, solange die Liebe ehrlich ist. Man verliebt sich doch nicht in Menschen wegen ihres Geschlechts, oder? Wählt man seine Freunde denn am Geschlecht aus? Es geht doch um die Harmonie und das Verständnis und wenns passt, passt es einfach.  Ich glaube dran, dass die Liebe einen überall erwischen kann. Und wenn es wirklich die Liebe gibt, was ich absolut anzweifle zur Zeit, weil in meinem Umfeld scheinbar jede Beziehung in die Brüche geht und mir beweist, dass es keine dauerhafte Liebe gibt, kann es einen natürlich erwischen.
Oh ja, ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und in meiner Phantasie male ich mir das alles so perfekt aus, so dass es fast schon rosarot ist. Das wird nie klappen. Es ist die perfekte Variante und perfekt ist Nichts und Niemand. Und gerade verirre ich mich in meinen Gedanken, so dass ich wieder zum eigentlichen Kontext hin sollte.
Ich kapiere nicht, wieso manche Menschen nicht verstehen können, dass man sich durch die zitierten Aussagen angegriffen fühlt. Es wird dann als "political correctness" abgetan, oder "Überempfindlichkeit" ... aber ist es das wirklich? Wenn man sich vor Augen hält, dass im Iran Menschen aufgrund ihrer Sexualität getötet werden, dann sollten, nein, dann dürfen solche Aussagen in einem so fortschrittlichen Land, wie dem Unseren, nicht getätigt werden. Und wer sie doch macht, der muss sich gefallen lassen, dass man ihn als homophob bezeichnet. Vor Allem, weil User b bereits mehrfach Aussagen in Richtung Homophobie losließ. Aber viel mehr drüber nachdenken sollte man nicht, denn die User lachen sich doch sowieso über einen tot, weil sie genau das erreicht haben, was sie wollen. Sie wollen provozieren und den Menschen, der sich angesprochen fühlt, verletzen.
Das solche Dinge aber im einfachen Fall ein Coming Out verzögern oder verhindern, im Extremfall im Tod enden, bedenkt Niemand. Hier möchte ich den Film "Homevideo" empfehlen, der in meinen Augen großartig ist oder auch an einen Fall in den USA erinnern, wo ein junger Mann beim Sex mit einem anderen Mann gefilmt wurde, der daraufhin so sehr gemobbt wurde, dass er sich umbrachte. Macht das nicht nachdenklich? Vielleicht überlegt sich ja Person b auch demnächst vorher, was sie schreibt. Ich denke nicht.... aber immerhin bin ich nun meinen Ärger los :)


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